Interkulturelle Kommunikation – Missverständnisse-Verständigung

Die Autorin, Kulturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin, weiß vom inflationären Gebrauch des Modewortes „Interkulturelle Kommunikation“ und versucht mit ihrem Buch eine „Brücke zu schlagen zwischen rein theoretischen und praktischen Prozessen“ (s. Vorwort). Dabei geht es ihr weniger um Definitorisches zum Begriff „Interkulturelle Kommunikation“, sondern um interkulturelle Kommunikation als ein „Spezialfall“ von Kommunikation, dem sie aus der Sicht der Kulturwissenschaftlerin nachgehen will. Dass sie dabei insbesondere auf interkulturelle Unterschiede, das Unverständnis für Fremdes und daraus resultierende Missverständnisse und Konflikte und deren Überwindung zu sprechen kommt, ist nachvollziehbar.
Ab dem vierten Kapitel von insgesamt zehn widmet sie sich den Faktoren von Kulturunterschieden und interkulturellen Missverständnissen, beginnend mit der verbalen und nonverbalen Kommunikation, über Raum und Zeit in der Kommunikation, den Interaktionsritualen bis hin zum Fremden in der interkulturellen Kommunikation. Diese Kapitel sind mit einer Vielfalt von Beispielen angereichert, die nicht nur aufzählenden Charakter haben, sondern durch Lösungsvorschläge von Missverständnissen dazu beitragen, interkulturelle Sensibilität und Kompetenz zu erwerben. Besonders wichtig sind auch die Ausführungen zur Trans- und Multikulturalität im letzten Kapitel und als Abschluss der Publikation im „Ausblick“.
Das Buch ist gerade durch die geglückte Verbindung von maßvoller theoretischer Grundlegung und der Beschreibung praktischer Erfahrungen als Einsatz in Bildungseinrichtungen zu empfehlen.

Autor(en): 
Broszinski-Schwabe, E.
Verlag: 
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Springer Fachmedien, Wiesbaden GmbH
Erscheinungsjahr: 
2012
ISBN: 
978-3-531-17174-6